Montag, 15. November 2010

190 Jahre Unabhängigkeit: Cuenca

Jedes Jahr am 3ten November wird in Ecuador die Unabhängigkeit von Cuenca gefeiert.
Am 2ten November ist dagegen der "Tag aller Toten" (in Deutschland bekannt als: "Allerseelen"), der ebenfalls ein offizieller Feiertag in Ecuador ist. Wie schon gesagt gibt es zu diesem Tag "Guagua de Pan" und "Colada Morada".

Dieses Jahr fielen die beiden Feiertage auf einen Dienstag und Mittwoch und so hat die Regierung entschieden, dass der Montag ebenfalls frei ist und dafür an einem anderen Samstag stattdessen dafür gearbeitet wird.

Demzufolge hatten wir 5 Tage am Stück frei und haben die Gelegenheit genutzt und uns auf den langen Weg nach Cuenca gemacht um dort an den Unabhängigkeitsfesten teilzunehmen.

Am Samstagabend um 21:30 haben wir uns am südlichen Busterminal "Quitumbe" zu dritt eingefunden und sind nach etwa 9 ½ Stunden Busfahrt in Cuenca angekommen.

Ankunft an dem Busterminal von Cuenca:

Plaza Calderón mit der "neuen" Kathedrale:

Dort haben wir uns dann als Erstes auf die Suche nach einem Hostal für die nächsten zwei Nächte gemacht, da wir im Vorfeld keines buchen konnten, da alle schon belegt waren. Durch die Feste kommen sehr viele Menschen in die drittgrößte Stadt Ecuadors und dementsprechend voll waren die eingängigen Hostals.

Nach recht kurzer Suche fanden wir dann auch ein Hostal, das tatsächlich noch genau EIN Zimmer für 3 Personen übrig hatte. Da es sich aber um ein Einzel- und ein Doppelbett handelte, haben wir mit dem Besitzer noch etwas verhandelt und so haben wir letzlich für zwei Nächte und drei Personen nur 100 $ statt 120 $ bezahlt und das Frühstück bekamen wir noch gratis dazu.

Nach unserem Frühstück (es war ja immer noch sehr früh) haben wir uns dann mit einigen anderen Freiwilligen getroffen und sind, auf der Suche nach einem "Mercado artesanal" (= Markt für Souveniers und Handgemachtes) in insgesamt drei Orte im Umland von Cuenca gefahren.

Der erste Ort heißt: "Gualaceo" und liegt etwa eine Busstunde östlich von Cuenca.
Dort haben wir einen schönen, traditionellen Markt mit Früchten und anderem Essen gefunden und sind dann weiter nach: "Chordeleg" gefahren.

Fruechte soweit das Auge reicht:

Zu diesem Zweck haben wir uns ein Pick-up-Taxi besorgt, bei dem ich dann zum ersten Mal hinten auf der Ladefläche mitgefahren bin :D


Der Ort "Chordeleg", der in der Vergangenheit für seine Gold- und Silbervorkommen schon von den Inka und später von den Spaniern geschätzt wurde, wird auch heute manchmal noch "Chorro de Oro" ("sprudelnde Goldquelle") genannt wird.


Dieser Ort zeugt aber nicht durch seine Größe, sondern vielmehr durch die vielen Juweliergeschäfte von seiner Einnahmequelle und hier fanden wir dann auch endlich ein paar Geschäfte und Staende (im Vordergrund), die die gesuchten Souveniers verkauften.

Zum Mittagessen sind wir dann noch etwa 20 Minuten mit dem Taxi (für 6 Dollar – 1 $ pro Person) in den Ort: "Sigsig" gefahren, der das kleinste von den drei Dörfern war.

Mittagessen auf ecuadorianisch:

Hier gab es aber nicht viel zu sehen, weswegen wir uns bald danach mit dem Bus auf den Rückweg gemacht haben und uns abends noch in eine deutsche Bar (genannt "Wunderbar") in Cuenca begeben haben.

Am nächsten Tag wollten wir dann in den westlich von Cuenca gelegenen Nationalpark "Las Cajas" fahren, wurden aber vom Regen davon abgehalten.
Später sind wir dann zu den Thermalquellen von "Baños" gefahren, nicht zu verwechseln mit den anderen "Baños" etwa 3 Stunden von Quito entfernt, indem es ebenfalls heiße Quellen gibt.

Durch den leichten Nieselregen war es dann auch angenehm leer in dem kleinen Bad und wir konnten in Ruhe das warme (teilweise sogar heiße) Wasser genießen.


Am Nachmittag haben wir uns dann Cuenca ein wenig angeschaut. Hier fanden wir dann auch den vom Vortag gesuchten Markt mit Souvenieren:


Außerdem haben wir uns noch die "neue" Kathedrale angeschaut, welche am "Plaza Calderón" liegt und sich direkt gegenüber der "alten" Kathedrale von Cuenca befindet.

Die "neue" Kathedrale von aussen:
und von innen:


Die "alte" Kathedrale:

Am Abend gab es dann am "Plaza Calderón" neben Live-Musik und Tänzen in traditioneller Kleidung auch noch schönes aber teils gefährliches Feuerwerk.
Den Anfang machte die "Vaca loca" (= verrückte Kuh), die direkt neben den Menschen umherlief und ein Feuerwerk abbrannte.



Und kurz darauf die "Feuertürme", die ihr Feuerwerk ebenfalls bis in die Menschenmengen sprühten.


Bis auf eine Palme wurde aber meines Wissens nach niemand weiter verletzt und die Palme (die in der "Baumkrone" ein bisschen Feuer gefangen hatte) wurde auch schnell von den "Bomberos" (= Feuerwehrmännern) gelöscht.


Am Dienstag sind wir dann nach einer kurzen Nacht mit dem Bus in den Nationalpark gefahren. Dort nahmen wir einen Weg, der uns nach einem kleinen Nadelwald und etwa 20 Minuten Anstieg zu einer wunderschön gelegenen Lagune führte.



Fabian und ich sind dann nach wenigen Minuten weitergelaufen um den nahe gelegenen Berg zu erklimmen, worauf die anderen anfangs keine Lust hatten.



Nachdem wir aber nach etwa einer ¾ Stunde den Gipfel erreicht und den anderen (die auch etwa in unsere Richtung gegangen waren) zugewunken haben, haben diese den Gipfel ebenfalls erklommen.




So haben wir dann zusammen auf dem fast 4000 Meter hohen Berg zusammen ein Picknick abgehalten. Wobei wir auch noch einheimische Flora:

und Fauna bewundern konnten:

Zurück nach Cuenca sind wir dann per Anhalter in einem Pick-up gefahren. Genauer gesagt waren wir zu zwölft (!) auf der Ladefläche des Pick-ups. Auch wenn es sehr eng war hatten wir eine Menge Spass :D

In Cuenca haben wir dann in der "Wunderbar" zu Mittag gegessen und waren im Anschluss nochmal auf dem "Mercado artesanal" und abends haben wir neben Live-Musik wieder das Feuerwerk der "Feuertürme" genießen können, bis wir mit dem Bus zurück nach Quito gefahren sind.

2 Kommentare:

  1. Hi Dirk,

    ein toller Ausflug. Die Bilder sind auch sehr schön. (besonders die Kuh ;-))
    LG
    Mama

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  2. "Bis auf eine Palme wurde niemand verletzt"

    Grins! Sehr schöne Formulierung.. Muhaha!

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